Sorry, liebe Politiker…
… von SPD, UWT und GUT
Wir verstehen, dass Ihr Euch Euren ganzen Frust über die Misserfolge der letzten 4 Jahre von der Seele schreiben und andere zum Sündenbock machen wolltet (Rheinische Post vom 27. März 2025 [Link]) … aber dabei seid Ihr nicht immer ganz bei der Wahrheit geblieben… das müssen wir richtigstellen:
Unwahrheit #1
„Die Bürgerinitiative CampCorn versucht zu blockieren.“
Die Wahrheit: Die Bürgerinitiative CampCorn kann nichts blockieren, sie hat weder im Rat noch in den Ausschüssen Stimm- oder Rederecht.
Der seit nunmehr 4 Jahren andauernde Stillstand ist allein von der Stadtverwaltung und den politischen Unterstützern zu verantworten. CampCorn hat von Anfang an die bessere und schnellere Lösung gehabt, aber sie wurde ignoriert. Der Neubau der Rupert-Neudeck-Gesamtschule könnte längst fertig sein, wenn man den Vorschlägen der Bürgerinitiative Gehör geschenkt hätte. Von „Blockade“ keine Spur!
Unwahrheit #2
„Die Bürgerinitiative besteht nur aus Anliegern des Wasserturmgrundstücks.“
Die Wahrheit: In der Bürgerinitiative CampCorn engagieren sich zahlreiche Tönisvorster Bürgerinnen und Bürger unterschiedlicher Berufsgruppen - unabhängig von Parteien - ehrenamtlich: Nicht nur solche, die am Wasserturm wohnen!
Die Initiative setzt sich für eine zukunftsfähige Schullandschaft in Tönisvorst ein. Ein von der Initiative angeregtes Bürgerbegehren wurde von 4.000 Bürgerinnen und Bürgern unterzeichnet. Auch die wohnen nicht alle am Wasserturm. Wer das Engagement von Tönisvorster Bürgerinnen und Bürgern mit dieser grob falschen Unterstellung zu diffamieren versucht, zeigt damit sein ureigenes Demokratieverständnis.
Unwahrheit #3
„Der Grünzug am Wasserturm bleibt erhalten.“
Die Wahrheit: Der Grünzug am Wasserturm soll nach dem Willen von SPD, Grünen, UWT und GUT mit einem dreigeschossigen massiven Gebäude zugebaut und die Fläche halbiert werden.
Eine solche Inanspruchnahme ist für alle kommenden Generationen nicht mehr rückgängig zu machen und städtebaulich ein einziges Desaster. Tönisvorst war im Sommer 2019 nicht etwa die heißeste Stadt im Kreis Viersen, sondern der heißeste Ort in Deutschland! Mit 41,2°C wurde hier bei uns die höchste jemals in Deutschland gemessene Temperatur aufgezeichnet! Und da soll der Grünzug, der für uns und die ganze Region eine wichtige Frischluftschneise ist, aufgegeben werden? Ohne Not?
Unwahrheit #4
„Die CampCorn-Entwürfe für das Corneliusfeld basieren auf falschen Annahmen und sind unbrauchbar.“
Die Wahrheit: Die von CampCorn vorgelegte Planung basiert vollständig auf den Gutachten, die im Auftrag der Stadt für den Raum- und Platzbedarf für einen fünfzügigen Schulbetrieb vorgelegt wurden. Für den Wasserturm gibt es – im Gegensatz zum Corneliusfeld - noch nicht einen einzigen vergleichbar detailliert ausgearbeiteten Entwurf.
Bis jetzt beruhten alle Planungen für das Gelände am Wasserturm auf falschen Annahmen. Das ist auch der Hauptgrund dafür, dass seit 4 Jahren nichts passiert ist! Der CampCorn-Entwurf für das Corneliusfeld ist zukunftsfähig und erlaubt eine flexible Nutzung der Schulgebäude und Sportanlagen für Schulen und Vereine! Alles ist an Ort und Stelle. Der Entwurf wurde von drei renommierten Tönisvorster Architekten erstellt, die mit den Gegebenheiten hier bei uns im Ort bestens vertraut sind. Baulich und auch städtebaulich ist er zu Ende gedacht. Kritik daran ist ausdrücklich erwünscht. Aber bitte mit Sachverstand.
Unwahrheit #5
„Ein Bau am Corneliusfeld beeinträchtigt den Schulbetrieb über viele Jahre.“
Die Wahrheit: Niemand kann doch im Ernst meinen, dass man Schulen im Falle von Baumaßnahmen immer gleich an einen neuen Standort verlegen muss, um „ungestört“ bauen zu können?
Gerade wird die Grundschule an der Corneliusstraße im laufenden Schulbetrieb mit einem Anbau erweitert. Wegen des dortigen Missmanagements der Stadtverwaltung kostet dieser simple Anbau bereits mehr als 10 Millionen Euro und wird nicht fertig. Das sind die wahren Unannehmlichkeiten! Nicht der Standort!
Unwahrheit #6
„Würde man auf dem Gelände des Gymnasiums bauen, wären jahrelange Einschränkungen für den Schulbetrieb sowie massive Verkehrsprobleme unvermeidlich. Das wäre weder für die Schülerinnen und Schüler noch für die dort ansässigen Vereine und für die Anwohner an der Corneliusstraße tragbar und würde zu erheblichen Mehrkosten führen.“
Die Wahrheit: Für den geplanten Bau am Wasserturm liegen weder ein Verkehrskonzept für die Bauzeit noch – viel wichtiger! – für den laufenden Schulbetrieb vor. Probleme sind vorprogrammiert!
Anwohner, ob am Wasserturm oder in der Corneliusstraße, gibt es immer. Mehrkosten entstehen erst einmal nur am Wasserturm, weil dort die planungsrechtlichen Grundlagen noch geschaffen werden müssen – und das mit viel Geld und hohem Risiko! Die lukrativen Grundstücksgeschäfte, die am Wasserturm gemacht werden sollen, sind mit rd. 3 Mio Euro veranschlagt. Am Corneliusfeld gehören die Grundstücke bereits der Stadt. Mehrkosten? Ja, aber nur am Wasserturm! Grundstücksgeschäfte? Nur am Wasserturm!
Unwahrheit #7
„Es gibt Gutachten….“
Die Wahrheit: Es gibt eine ganze Reihe von Fehlplanungen für das Gelände am Wasserturm, aber kein einziges Gutachten, in dem der Bau am Wasserturm als einzig mögliche Lösung dargestellt wird.
Die gleiche politische Mehrheit, die jetzt an die „Unfehlbarkeit“ von Gutachten glaubt, hatte im Juli 2021 einer völlig unrealistischen Planung zugestimmt, nach der am Wasserturm sowohl das Michael-Ende-Gymnasium, die Rupert-Neudeck-Gesamtschule, ein Forum und das Rathaus neu gebaut werden sollten (Sportflächen auf dem Dach!). Kam nicht dieser Vorschlag von der gleichen Stelle, die von der Stadt regelmäßig mit „Gutachten“ beauftragt wird? Das pauschale „sich verstecken“ hinter „Gutachten“ (die man oft nicht einmal gelesen oder verstanden hat) ist immer ein Zeichen politischer Hilflosigkeit.
Unwahrheit #8
„Am Wasserturm …. Das ist doch 'nur' ein Acker….“
Die Wahrheit: „Mais- und Rübenacker“, nannte ein Tönisvorster Politiker diese Fläche abfällig. Wer so über unsere Landwirtschaft und die Tönisvorster Landwirte redet, zeigt damit sein wahres Gesicht, denn: Jeder Acker ist schützenswert.
Landwirtschaft gehört zu den wichtigsten Lebensgrundlagen, die wir überhaupt haben. In diesem Fall ist es vollkommen unnötig, ein Teil dieser Lebensgrundlage zu zerstören. Lassen wir deshalb den Acker am Wasserturm Acker bleiben, bedanken uns bei unseren Landwirten, dass sie ihn bewirtschaften - und bauen die neue Rupert-Neudeck-Gesamtschule mit deutlich weniger Eingriffen in Natur und Landschaft am Corneliusfeld! Genau da gehört sie nämlich hin!
Unwahrheit #9
„Es ist unverantwortlich, einen demokratischen Beschluss immer wieder infrage zu stellen.“
Die Wahrheit: Wir leben nicht im Absolutismus und alle Beschlüsse, egal wer sie fasst, gehören immer und jederzeit auf den Prüfstand! Das ist Demokratie!
Wer einer kritischen Diskussion so konsequent aus dem Weg gehen will, der handelt selbst undemokratisch und unverantwortlich. So wurde zuletzt ein fundiert ausgearbeiteter Bürgerantrag von der Mehrheit im Stadtrat (SPD, Grüne, UWT und GUT) „vom Tisch gewischt“, ohne ihn – wie es eigentlich üblich ist – im zuständigen Fachausschuss zu diskutieren. Man stelle sich vor, dass aufgrund des sorglosen Umgangs mit den Finanzen der Stadt, demnächst die Grundsteuer verdoppelt (!) wird. Auch das wäre mit der vorhandenen Mehrheit im Stadtrat möglich. Ist es dann nicht erste Bürgerpflicht, diesen Beschluss infrage zu stellen? Wer das verneint, hat ein seltsames Verständnis von Demokratie. Demokratie lebt von der offenen Diskussion.
Unwahrheit #10
„Der Standort am Wasserturm wurde aus guten Gründen gewählt.“
Die Wahrheit: Der Standort am Wasserturm erfordert teure Grundstücksgeschäfte, rd. 3 Millionen Euro sind dafür veranschlagt.
Bis heute liegt keine belastbare Rechtssicherheit vor, ob der Schulbau im Grünzug am Wasserturm überhaupt zulässig wäre. Das notwendige Planungsrecht für eine mögliche Bebauung muss am Wasserturm erst aufwendig geschaffen werden. Dahingegen wurde das Grundstück am Corneliusfeld von vorausschauenden Stadtvätern bereits im Jahr 1975 - mit dem Bau der ersten Schulen am Corneliusfeld - für kommende Schulerweiterungen gesichert und befindet sich im Eigentum der Stadt. Dazu kommt, dass am Wasserturm nur eine Rumpfschule entstehen könnte, da das ins Auge gefasste Grundstück zu klein ist, um dort alle erforderlichen Flächen unterbringen zu können.